Jugendliche aus Schleswig-Holstein, Dänemark und der Ukraine bauen gemeinsam ein seetüchtiges Wikingerschiff — und beschäftigen sich währenddessen intensiv mit der Rolle von Minderheiten in Europa. Jetzt bekommt das ungewöhnliche Projekt der internationalen Jugendarbeit zusätzliche Unterstützung aus der Politik: Kristin Alheit, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein, hat die Schirmherrschaft für das Workcamp im kommenden Jahr übernommen.

Insgesamt drei Jahre dauert das Projekt, dass der Verein Alte Schule e.V. aus Buchholz bei Ratzeburg in Schleswig-Holstein zusammen mit zwei Partnerorganisationen in Dänemark und der Ukraine umsetzt. Im August 2015 haben sich die Jugendlichen aus den drei Ländern erstmals auf dem Knivsberg in Dänemark getroffen. In den Sommerferien 2016 und 2017 wollen sie weiter an dem Schiff arbeiten, und zwar auf Workcamps in den beiden anderen beteiligten Ländern. Und anschließend steht im Sommer 2017 dann die erste große Segeltour in der Ukraine auf dem Plan. Dort wird das Schiff auch bleiben und dauerhaft für die internationale Jugendarbeit genutzt — und zwar von dem Verein Euro-Viking e.V. des Abenteurers und Weltumseglers Burghard Pieske. Das Schiffsbau-Projekt ist Teil des Workcamp-Programms ewoca³(+), das vom Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk e.V. durchgeführt und mit Mitteln aus dem Innovationsfonds im Kinder- und Jugendhilfeplan des Bundes gefördert wird.

Ministerin Kristin Alheit (Foto: Kolja von der Lippe)

Ministerin Kristin Alheit (Foto: Kolja von der Lippe)

Das innovative Projekt hat auch Ministerin Kristin Alheit überzeugt. „Der internationale Jugendaustausch ist ein ganz wesentlicher Bestandteil der Jugendarbeit“, sagt Alheit anlässlich der Übernahme der Schirmherrschaft. „Neuere Studien wie die vom IJAB 2013 herausgegebenen Forschungsergebnisse belegen die positiven Wirkungen der internationalen Jugendarbeit. Internationale Jugendbegegnungen vermitteln neue Erfahrungen und spezifische Kompetenzen, erweitern den Horizont der Teilnehmenden, fördern soziale und interkulturelle Kompetenzen und stärken die Persönlichkeitsentwicklung, das Selbstbewusstsein, das Selbstvertrauen und das Interesse an anderen Ländern und Kulturen — um nur einige der Ergebnisse zu benennen. Dies gilt in besonderem Maße auch für bildungsferne Jugendliche.“

„Ich freue mich sehr, dass unser ewoca-Konzept in den Bundesländern so geschätzt wird“, sagt Elke Wegener, Geschäftsführerin des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks e.V. „Das ist eine wichtige Anerkennung für das Engagement der Jugendlichen und der Projektpartner. Die Unterstützung stärkt außerdem unseren Ansatz der Internationalen Jugendarbeit, der junge Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft aktiv integriert.“ Für die ewoca³-Camps in Nordrhein-Westfalen hat Ministerpräsidentin Hannelore Kraft die Schirmherrschaft übernommen. Schirmherr der ewoca³(+)-Projektpartnerschaft mit Brandenburger Beteiligung ist Günter Baaske, Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg.

Innovative Jugendarbeit in Schleswig-Holstein: Ministerin Kristin Alheit wird ewoca³(+)-Schirmherrin