ewoca³ ist ein Förderprogramm für Jugendeinrichtungen aus Nordrhein-Westfalen, das internationale Jugendbegegnungen unterstützt und ermöglicht. Das Konzept folgt dem Gedanken von Einladung und Gegeneinladung: Jugendliche aus drei Ländern führen innerhalb von drei Jahren drei internationale Workcamps durch — eines in jedem Land.
Die Jugendeinrichtungen aus Deutschland gehen hierbei Partnerschaften mit jeweils zwei anderen europäischen Ländern ein. Von der Türkei über Italien, von Polen über Belarus und von Bosnien-Herzegowina bis Zypern entsteht so ein Netzwerk für junge Menschen.

Europäischer Austausch im Sommercamp

Inhaltlich folgen die Projekte dem europäischen Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Das können handfeste Einsätze sein, etwa der Bau einer Krankenstation für Tschernobyl-UmsiedlerInnen, der in Belarus durchgeführt wurde. Oder die Zusammenarbeit mit einer Naturschutzorganisation in Estland, wo die Jugendlichen bei der Säuberung einer Flusslandschaft ihr ökologisches Bewusstsein entwickeln konnten.
Zusätzlich zu der körperlichen Arbeit werden in Workshops im transkulturellen Dialog die Probleme der Region erörtert. Die Jugendlichen diskutieren mit PolitikerInnen und BewohnerInnen vor Ort. So ging es zum Beispiel bei einem Workcamp in Bochum/Deutschland um die Möglichkeiten der aktiven politischen Teilhabe und den Strukturwandel im Ruhrgebiet.

Förderung internationaler Jugendarbeit

Im Förderzeitraum 2012 bis 2014 sind Jugendliche in zwölf Projektgruppen zusammengekommen — in drei aufeinanderfolgenden Sommern in insgesamt 36 Camps. Beteiligt waren junge Menschen aus 14 Ländern im Alter von 16 bis 24 Jahren. In den Jahren 2012 bis 2014 haben knapp 850 Jugendliche dem Projekt teilgenommen. In den Jahren 2015 bis 2017 wird das Projekt mit ebenfalls zwölf Projektpartnerschaften fortgesetzt.
Jedes Workcamp wird mit bis zu 15.000 Euro gefördert. Den Zuschuss müssen die trilateralen Partnerschaften gemeinschaftlich verdoppeln. Nicht nur die Jugendlichen, auch die Initiativen vor Ort werden Teil einer grenzübergreifenden Kooperation.