Wie kann die Jugendarbeit in Europa auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene weiterentwickelt werden? Vor welchen Herausforderungen steht sie, und welche Rahmenbedingungen braucht sie von der Politik? Mit diesen Fragen hat sich die 2. European Youth Work Convention in Brüssel beschäftigt. Für das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk (IBB e.V.) war ewoca³-Projektkoordinatorin Katharina Teiting Teil der deutschen Delegation bei dem großen internationalen Treffen.

Die Konferenz fand vom 27. bis 30. April im Rahmen des belgischen Vorsitzes des Europarates statt. Auf der Veranstaltung haben mehr als 400 Fachkräfte der Jugendarbeit, WissenschaftlerInnen und RegierungsvertreterInnen aus 50 Ländern in Workshops und Diskussionsveranstaltungen zusammengearbeitet, um einen Startpunkt für eine neue politische Agenda der Jugendarbeit zu entwickeln. Die Ergebnisse der Plenumsveranstaltungen, 24 Arbeitsgruppen und 20 Vor-Ort-Termine sind in eine gemeinsame Abschlusserklärung eingeflossen, die unter dem Titel „Making a World of Difference“ veröffentlicht worden ist.

„Das waren vier unglaublich intensive und spannende Tage“, sagt Katharina Teiting. „Ein so breit aufgestellter internationaler Austausch ist wichtig, denn aus den unterschiedlichen Ansätzen in den einzelnen Ländern können auch wir in Deutschland noch viel lernen.“ Sie hat in den Arbeitsgruppen mitgearbeitet und außerdem einen Vortrag zur Situation der internationalen Jugendarbeit in Deutschland am Beispiel der Programme ewoca³ und ewoca³(+) gehalten.

„Seit inzwischen sieben Jahren machen wir mit unserem Programm ewoca³ internationale Jugendarbeit und leisten damit auch einen Beitrag zur Vernetzung europäischer Träger“, sagt die Geschäftsführerin des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks Elke Wegener. „Wir freuen uns sehr, dass wir die Erfahrungen, die wir dabei gesammelt haben, jetzt in einem so großen europäischen Rahmen teilen konnten.“

Der 1949 gegründete Europarat mit Sitz in Straßburg dient als Forum für Debatten über Menschenrechtsfragen und fördert die demokratische Entwicklung in seinen 47 Mitgliedsländern. In ihrer gemeinsamen Abschlusserklärung fordern die TeilnehmerInnen der Konferenz eine Weiterentwicklung und Stärkung der Jugendarbeit in Europa. In diesem Zusammenhang sprechen sie sich für eine nachhaltige finanzielle Förderung, für Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote sowie für eine wissenschaftliche Begleitung der Programme für Jugendarbeit aus. Abschließend heißt es in der Erklärung: „Jugendarbeit ist kein Luxus, sondern eine existenzielle Notwendigkeit, wenn sich ein prekär gewordenes Europa effektiv der Sorge um soziale Inklusion, Zusammenhalt, Chancengleichheit, demokratische Werte und Menschenrechte widmen soll. Jugendarbeit ist ein zentraler Bestandteil eines sozialen Europas.“ Die Erklärung im Wortlaut (pdf).

Jugendarbeit macht den Unterschied!